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Die fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik


 

Die fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik

Die Sicherheitsregeln der Elektrotechnik sind grundlegende Prinzipien, die dazu dienen, die Sicherheit bei Arbeiten mit elektrischen Anlagen zu gewährleisten. Sie sind wie folgt:

  1. Freischalten: Dies bedeutet, dass alle spannungsführenden Teile einer elektrischen Anlage allseitig und allpolig getrennt werden.
  2. Gegen Wiedereinschalten sichern: Nach dem Freischalten sollte die Anlage unmittelbar gegen das Wiedereinschalten gesichert werden.
  3. Spannungsfreiheit feststellen: Nach dem Freischalten und Sichern gegen Wiedereinschalten, ist zu prüfen ob der entsprechende Stromkreis wirklich Spannungsfrei ist. Das feststellen der Spannungsfreiheit darf nur mit einem zugelassenem zweipoligen Spannungsprüfer erfolgen. Einpolige Spannungsprüfer (Phasenprüfer, Induktionsprüfer), sind nicht zugelassen.
  4. Erden und kurzschließen: Diese Regel sollte immer in dieser Reihenfolge ausgeführt werden. Zuerst wird die Anlage mit der Erdungsanlage oder dem Erder verbunden, danach kommt das Kurzschließen.
  5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken: Dies dient dazu, unbeabsichtigten Kontakt mit spannungsführenden Teilen zu vermeiden.

Stromwirkung auf den Menschen

Elektrischer Strom kann für den Menschen und andere Lebewesen sehr gefährlich sein. Die Wirkung von Strom auf den menschlichen Körper kann in vier Bereiche unterteilt werden:

  • Bereich AC 1: In diesem Bereich wird der Strom vom Menschen nicht wahrgenommen und hat keine Auswirkungen und Schädigungen zur Folge, selbst bei langer Einwirkdauer.
  • Bereich AC 2: Hier nimmt der Mensch den Strom wahr, bei kleinen Stromstärken in Form eines Kribbelns, bei größeren Stromstärken auch durch Muskelverkrampfungen. Es besteht jedoch in der Regel keine Gefahr von Schäden für den Menschen.
  • Bereich AC 3: Oberhalb der Loslassschwelle kommt es zu Muskelkrämpfen und die Stromquelle kann oft nicht mehr selbstständig losgelassen werden.
  • Bereich AC 4: Oberhalb der Flimmerschwelle treten meist schwere Schädigungen auf und kann es zu Herzkammerflimmern und Atemstillstand kommen.
Bild 1
Bild 2




Loslassschwelle des Stroms

Die Loslassschwelle ist der Schwellenwert, ab dem ein Loslassen einer elektrischen Stromquelle aufgrund von Muskelverkrampfungen nicht mehr möglich ist. Der typische Bereich liegt zwischen 6 - 15 mA. Bei Frauen liegt die Loslassschwelle niedriger als bei Männern.

Die Linie B im Bild Nr.1 zeigt die Loslassschwelle in Abhängigkeit der Stromstärke und Einwirkungsdauer.

Sekundärunfälle durch Strom

Sekundärunfälle können auftreten, wenn eine Person durch einen Stromschlag unwillkürliche Abwehrreaktionen zeigt, wie z.B. einen Sturz von einer Leiter. Wenn der Strom durch die Hand fließt, kann ein mechanisches Zusammenziehen der Muskulatur die Kontaktzeit verlängern (Klebenbleiben). Zerrungen, Muskel- und Sehnenabrisse können die Folge sein.

Wer ist am häufigsten von Stromunfällen betroffen?

Fast die Hälfte aller Personen, die an einem Stromunfall beteiligt sind, haben die Qualifikation Elektrofachkraft. Darüber hinaus ereignen sich über 88 % der Stromunfälle im weniger gefährlichen Bereich der Niederspannung.

Um das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und um sicherzustellen, dass Elektrofachkräfte stets auf dem neuesten Stand der Sicherheitsvorschriften sind, bietet www.elektroseminar.de jährliche Schulungen an.

Timmy Wagner

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